Mein Fazit: GeForce RTX 5090 32G VENTUS 3X OC

Zinnemann

Grünschnabel
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08. Mai 2025
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Hallo Community, hallo interessierte Besucher!

Ich möchte Euch kurz meine Eindrücke zur GeForce RTX 5090 32G VENTUS 3X OC vorstellen und eine Bewertung vornehmen. Seit März besitze ich die Ventus 5090. Cool war die Aktion von MSI, die Karte zur UVP zu verkaufen, zu einer Zeit, als der Markt noch nicht so gut mit 5090er Karten abgedeckt war. Die Karte hat also 2329 Euro gekostet. Eingebaut in einem Fractal North XL, 9800X3D, fünf Gehäuselüfter, CPU luftgekühlt (Peerless Assassin).

Einsteigerkarte für 2329€

Etwas kurios ist es schon, dass man eine GPU für über 2000€ eine Einsteigerkarte nennt. So ist es aber. Die Ventus 5090 kommt im Vergleich zu ihren teureren MSI-Geschwistern (Vanguard, Trio, Suprim) mit weniger Heatpipes, einfachen Lüftern und einer schlichten, eher plastikhaften Optik daher. Lichteffekte gibt's auch keine. Das häßliche Entlein für 2329€? Die Karte ist ein bisschen ein Entlein und auch ein bisschen häßlich. Aber die gute Nachricht: Viele vermeintlich negative Aspekte der Karte sind bei genauerer Betrachtung gar nicht so negativ.

Optik

Die Karte ist von der Seite vorwiegend schwarz mit markanten, weißen MSI- und Geforce RTX- Schriftzügen. Horizontal eingebaut ist die Karte schon nur halb so häßlich! ; )

Leistung und Performance

Eine RTX 5090 ist eine RTX 5090. Wer die unzähligen Tests zu Release gelesen hat, der weiß, was die Karten können. Und sie können erst einmal alle das Gleiche. Der Unterschied besteht jetzt darin, wieviel Takt und Kühlung der Hersteller der Karte spendiert, sodass man anstatt 14.000 Punkte mit einer anderen Kurve (Taktrate/Spannung) und geringeren Temperaturen 15.000 Punkte in Steel Nomand nach Auspacken und Einbau sieht. Das heißt natürlich nicht, dass der Chip der einen Karte auf jeden Fall besser ist als der der anderen. Es heißt nur, dass die MSI Ventus 5090, die wie die Founders Edition out-of-the-box in den Benchmarks punktet, also in Speedway und Steel Nomad jeweils etwas über 14.000 Punkte erreicht, weniger Watt als andere Karten ziehen darf (575 Watt ohne Möglichkeit, das Powerlimit zu erhöhen) und aufgrund ihres Kühlerdesigns auch nicht darauf ausgelegt ist, höher zu takten, mehr Energie zu vebrauchen und wärmer zu werden. Bei 575W ist Schluss.

Trotzdem lassen sich Speicher- und Core-Taktrate munter erhöhen wie bei den meisten Karten der 50er Serie auch. Das Problem ist: Es macht bei der Ventus 5090 nur begrenzt Sinn, weil die Karte irgendwann im Powerlimit hängt, das heißt, sie bräuchte mehr Leistung, 600W wie sich das die größeren Geschwister erlauben dürfen. Die Karten sind dann entsprechend ein paar Prozentpunkte schneller.

Overclocking ist also nicht die Sache der Ventus, dafür lässt sie sich - wie wohl alle RTX 5090, muss man fairweise sagen - bestens undervolten. Eine Kurve 890mV@2732Mhz (peak und danach abgeflacht) bringt nicht nur eine signifikate Energieersparnis, 60W weniger unter Volllast, sondern bedeutet auch geringere Temperaturen, weniger Lautstärke und mehr Benchmarkpunkte, z.b. 14.500 in Steel Nomad bei max. ~515W.

Lautstärke und Temperaturen
Jetzt wird's interessant. Die Ventus 5090 ohne Undervolting zieht 575W und im Steel Nomad-Stresstest bedeutet das nach einer gewissen Zeit, dass die Lüfter auf >1900 RPM gehen, die Temperatur über 72 Grad klettert und der Düsenjet abhebt. Es wird jetzt wirklich laut. Aber auch hier gibt's vor allem das Positive zu berichten: Mit Undervolting bleibt die Karte bei einem einmaligen Speedway-Benchmark klar unter 70 Grad, auch in Steel Nomad wird's nicht viel wärmer, sodass die Lüfter schön bei 1600-1700 RPM bleiben. Das ist eine 'okaye' Lautstärke. Jetzt aber zur Praxis, zu Anwendungen (Games!): 4k ist das Display, das Ziel: maximale Bildqualität bei 120Hz, also sind 120fps gefragt. Das geht in aktuellen AAA-Titeln mit Ultra settings und Ray tracing und DLSS Quality zunächst nicht. Nvidia sei Dank geht's doch: Frame Generation. Jetzt haben wir nicht nur 120fps und vollste Bildpracht bei vertretbarer Latenz, sondern auch weniger Verbrauch. Realistisch im Alltag, bitte festhalten, sind 300-350W@4k@Ultra_Settings@DLSS Quality@FG@120fps. Die beste Nachricht: Bei diesem Energieverbrauch sagen sogar die Lüfter und der Kühlkörper der Ventus 5090: Kein Problem. Wir sind jetzt mit 1200-1300 RPM unterwegs und die Ventus 5090 ist plötzlich eine relativ leise Karte. Natürlich ist mein Setup nicht zu verallgemeinern, aber bei mir sind das allgemein die meistgesehenen Drehzahlen der Lüfter. Die Karte wird nun 57-62 Grad warm und zeigt ihre ganze Pracht@4k. Jetzt kommt der Moment, wo man sich fragt: Was bringt mir eine andere Karte noch? Die Ventus hat jetzt bessere Leistung als out-of-the-box, geringeren Verbrauch und eine ziemlich angenehme Lautstärke. Pluspunkt: Spulenfiepen gibt's im Alltag nicht. Man muss es gezielt z.B. über TimeSpy und sehr hohe FPS provozieren; selbst dann ist's okay. (Wobei das eine sehr persönliche Einschätzungsfrage ist, denke ich).

Folgende Einschränkungen sind zu machen: Sitzt man direkt neben dem Gehäuse, hört man auch die Lüfter. Aber man hört auch die Gehäuselüfter und den CPU-Lüfter (sofern man ihn hat). Nicht vergessen: Wenn man die Karte richtig fordert und gar kein Undervolting macht, ist's richtig laut. Last but not least: Mein Case steht normalweise im Nebenraum ; )

Fazit
Man muss sich mit der Ventus 5090 ein bisschen beschäftigen, ggf. auch das passende Setup haben (Gehäuse nicht auf dem Tisch neben dem Ohr und in den Augen) , dann hat man mit der Ventus eine rundum solide Karte, die an der ein oder anderen Stelle positiv zu überraschen vermag. 10/10 Kauftipp für Gamer, deren Gehäuse leicht abseits steht.


MSI eShop
Die Karte wurde, wie gesagt, im MSI eShop gekauft. Versand per UPS war schnell (2-3 Tage). Support und Kommunikation bisher sehr gut.
 
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