1. Einleitung
Bereits seit längerem wird von MSI im Sockel 775-Bereich der X38 Chipsatz auf unterschiedlichen Boardausstattungen zur Verfügung gestellt.
Das wären da im Einzelnen das X38 Diamond und das X38 Platinum.
Kurz vor Jahresende wurde noch eine Sonderserie auf den Markt gebracht, dass statt der üblichen Luftkühlung bereits Wasserkühlungskomponenten
werksseitig auf dem Motherboard verbaut hat. Diese Wasserkühlungskomponenten kommen aus deutscher Produktion und werden von der Firma Watercool
produziert. Es werden hier die North- und Southbridge sowie die Spannungswandler mit Wasser gekühlt. Diese Wasserkühler aus Kupfer
werden dann auf einem MSI X38 Diamond verbaut und unter dem Namen MSI Hydrogen X38 vertrieben.
Der neue X48-Chipsatz von Intel hat ja nun bereits eine kleine Leidensgeschichte bezüglich Auslieferungstermin hinter sich, aber nun ist er
für die Board-Hersteller verfügbar und MSI lässt es sich natürlich hier nicht nehmen, ein Board mit dem aktuellsten Intel-Chipsatz anzubieten.
Es handelt sich hierbei um das MSI X48 in der Platinum-Ausstattung. Das Board wird in Kürze am Markt verfügbar sein.
Für den Test wurden mir nachfolgende Boards zur Verfügung gestellt:
- MSI Hydrogen X38
- MSI X48 Platinum
Zuerst war nur ein Test des X48 Platinum
vorgesehen, aber nachdem ich nun beide Boards vor mir liegen habe, bietet es sich doch gleich an, einen kleinen Vergleichstest
beider Boards durchzuführen. Nachfolgend habe ich nun verschiedene Dokumentationen und Tests durchgeführt und zwar mit beiden Boards,
somit lässt sich schnell erkennen ob der X48-Chipsatz welche und in welcher Höhe bessere Werte bringt. Ob diese Werte dann einen Umstieg
auf ein aktuelles X48-Board rechtfertigen will ich hier keinem vorgeben, dies soll jeder für sich selber entscheiden.
2. Chipsätze Intel X38 und X48
Der neue X48 Chipsatz von Intel wird nun, nach kleiner Verzögerung an die Boardhersteller ausgeliefert. Rein äußerlich ist außer dem
Schriftzug X48 kein Unterschied zu erkennen. Auch der Sockel des neuen Chipsatzes ist identisch zum X38 geblieben.
Welche Änderungen unter der Haube am Chipsatz nun vorgenommen wurden, kann am schnellsten an der Gegenüberstellung beider Chipsätze erkannt werden.
Die Abweichungen vom X48 zum X38 sind in rot markiert.
Wie beim X38 ist der X48 an die Southbridge ICH9R angebunden, die die benötigen Anschlüsse wie USB, SATA und Sound zur Verfügung stellt.
Die wesentlichen Änderungen sind jedoch die FSB und DDR Unterschiede, die in der nachfolgenden Tabelle besser ersichtlich sind.
Da ist zum einem, dass der X48 auch den FSB 1600 nun offiziell unterstützt und somit auch eine Speicherunterstützung von DDR3-1600 offiziell bietet.
Einem Einsatz der neuen Yorkfield Extrem mit FSB 1600 steht nun nichts mehr im Wege.
Im Internet kursierten Gerüchte und technische Dokumentationen, dass der Chipsatz X48 keinen DDR2-Ram unterstützen wird. Auch beim
Einsatz vom XMP-fähigen RAM gab es das Gerücht, dass dieser nur mit zwei Speicherriegeln funktionieren soll. Fakt ist, dass mehrere
Boardhersteller (auch MSI) X48-Boards mit DDR2-Unterstützung auf den Markt bringen werden. Auch in meinem Handbuch zum X48 Platinum
ist nichts zur Einschränkung von XMP-fähigen Ram vermerkt. Auf den Intel-Seiten gibt es noch keine Informationen zum neuen Chipsatz,
daher musste ich mich hier auf die verfügbaren Informationen verlassen.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass am Chipsatz zum X48 nur eine geringe Modellpflege betrieben wurde. Allerdings könnte durch die nun
offizielle Freigabe des FSB1600 im Chipsatz ein höheres bzw. stabileres Übertaktungspotential erreicht werden. Ob dies der Fall ist wird
in der Rubrik Overclocking getestet.
3. Zubehör
Beginnen wir mit dem Zubehör des X48-Boards. Neben allen notwendigen Kabeln (SATA, IDE, usw.) finden sich auch in der Packung zwei
CrossFire-Brücken für die Grafikkarten. Was leider bereits nicht mehr üblich ist, bei MSI ist es aber noch dabei, ein Kabel für das
Floppy-Laufwerk.
Das Zubehör des MSI Hydrogen X38 ist sogar noch eine Ecke umfangreicher. Neben dem Anschlusskabel- und Dokumentationssatz (identisch zum
X48 Platinum), befinden sich hier noch eine Soundblaster X-FI Xtreme Audio PCIe, nebst Treiber-CD und Handbuch, zwei zusätzliche SATA-Kabel
und ein eSATA-SATA Adapterkabel im Karton.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Ausstattung des Zubehörs keine Wünsche offen lässt. In Zeiten wo immer mehr gespart wird, fällt beim Zubehör
das eine oder andere Teil bei anderen Herstellern weg. MSI hat diesen Weg bei beiden Boards noch nicht beschritten. Allerdings bei den zu
erwartenden Preisen fällt dieses Lob etwas geringer aus.
4. Ausstattung und Layout
Ausstattung
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Ausstattung der Motherboards. Die Unterschiede sind in roter Schriftfarbe markiert:
Wenn man sich die Aufstellung im Detail betrachtet, stellt man fest, dass sich beide Boards in der Ausstattung nur geringfügig unterscheiden. Das X48 Platinum
hat die Unterstützung von FSB 1600 und unterstützt XMP beim Speicher, dafür hat es aber keinen Anschluss für ein VoIP-Modul. Die Unterschiede zum
Hydrogen X38 basieren somit fast nur auf den veränderten Chipsatz.
Beim Hydrogen X38 liegt dem Board noch ein \"Zuckerl\" bei, die Sound Blaster X-Fi Xtreme Audio PCIe in einer MSI-Edition.
Die Soundkarte ist mit dem Creative CA0110 Audio Chip bestückt und unterstützt bis zu 7.1-Kanäle. Es handelt sich hierbei um eine hochwertige
Soundkarte die den Onboard-Sound ersetzen soll. Eine englische Installationsanleitung sowie die entsprechenden Treiber-CD´s liegen der
Verpackung bei.
Layout
Im Gegensatz zur Ausstattung sind im Layout beide Motherboards identisch. Lediglich in den verwendeten Kühlkomponenten sind die Boards
unterscheidbar. Das Hydrogen kommt mit qualitativ hochwertigen Wasserkühlungskomponenten und das X48 Platinum mit der bekannten Circu-Pipe von MSI daher.
Einen klaren Sieger bei der Kühlung konnte ich nicht küren, dazu verrichteten beide Kühlsysteme ihre Arbeit mehr als gut. Die Wasserkühlung
hat jedoch, rein technisch gesehen, einen kleinen aber geringen Vorteil. Bei der Luftkühlung ist es notwendig einen leichten Luftstrom auf
dem Heatpipe-System zu haben. Der normale Luftzug im Gehäuse reicht meist aus. Wenn ich einen zu schwachen Luftzug im Gehäuse habe, richte ich einen
80er Lüfter (bei 5 Volt nicht zu hören) auf das Heatpipe-System und komme dann in den Werten ganz nahe an die Wasserkühlung ran.
Der Durchfluss im Hydrogen X38 wird durch die Kühler nicht behindert und stellt keinen Flaschenhals dar. Die verwendete Rohrstärke und
die Bauart der Kühler lassen das Wasser hier fast ungehindert passieren.
Was haben dann beide noch im Rahmen des Layouts zu bieten, wobei die nachfolgende Darstellung immer einen subjektiven Charakter hat. Positiv wäre zu
vermerken, dass die Anordnung von Stromstecker, IDE und SATA sehr gut ist. Zu diesem Eindruck tragen auch die gewinkelten SATA und der
ebenfalls gewinkelte IDE-Anschluss bei.
Auch Positiv zu vermerken, ist die in Klartext dargestellte Boot-Anzeige. Somit muss ich nicht mehr irgendwelche Farbkombinationen von LED´s deuten.
Zum Booten und Reset auf dem Teststand muss man auch nicht mehr abenteuerlich mit einem Schraubenzieher hantieren um die Pins kurz zu schließen. Dies
erledigen jetzt kleine Druckschalter. Ebenso gibt es jetzt einen Clear-Cmos-Schalter am Back Panel. Wer da hinten ausversehen mal drauf
drückt, ist dann selber schuld. Wenn jedoch die Blende hinten drauf gebaut ist, kann ein Ausversehen nicht passieren, weil der Schalter etwas
versenkt verbaut ist. Schön sind auch noch die LED´s für die Speicherriegel und die Grafikkarten Slots. Steckt im entsprechenden Slot eine Karte
oder ein Speicherriegel leuchtet am Motherboard dazu eine LED. Sieht nett aus und dürfte die Case-Modder freuen.
Auf einige kleine Mängel möchte ich jedoch hier hinweisen. Das
sind keine Killer-Probleme, aber wenn ich das Hydrogen X38 ins Gehäuse einbaue, muss ich da noch etwas Gehirnschmalz reinstecken. Der Wasserzugang
zur Southbridge liegt genau zwischen beiden Grafikkarten am Ende, wenn ein Crossfire-System aufgebaut wird. Erst mal noch kein Problem. Allerdings
wenn ich die beiliegende Soundkarte im PCIe-Steckplatz noch verbaue, wird der Luftraum zwischen beiden Karten schon etwas dünn. Ob dann die
Grafikkarte auf dem ersten Steckplatz genügend Luft zum atmen bekommt ist fraglich, wird sich aber erst später zeigen. Beim Verbauen von großen
CPU-Kühlern ist beim X48 Platinum etwas Vorsicht geboten. Durch die Circu-Pipe kann es da schon mal eng werden.
Wer nach dem Aufbau eines Crossfire-Systems noch einen PCI-Steckplatz benötigt, hat leider Pech gehabt. Die zweite Grafikkarte
verdeckt den PCI-Steckplatz und macht ihn somit unbrauchbar. Ist eigentlich auch kein Problem, man muss es nur vorher wissen.
Board Impressionen Hydrogen X38:
Board Impressionen X48 Platinum:
5. Bios
Hydrogen X38
Die nachfolgende Bilderreihe beinhaltet die Hardcopy aus dem Bios des Hydrogen X38:
Beim Durchsehen der Bios-Menüs sind alle Einstellmöglichkeiten vorhanden, die für einen ordentlichen Betrieb des Motherboards notwendig sind.
MSI hat sich dankenswerter Weise bei diesem Bios davon verabschiedet, bestimmte Bios-Optionen erst durch Drücken einer speziellen Tastenkombination
sichtbar zu machen. Alle möglichen Einstellungen sind somit sofort sichtbar. Das Bios erscheint aufgeräumt und die notwendigen Menüpunkte an den Stellen
an denen man sie erwartet.
Auch die Möglichkeit ein benutzerdefiniertes Setup zu speichern und bei Bedarf zu laden, ist nun im Bios vorhanden. Die Overclocker
unter uns werden es MSI danken. Allerdings finde ich diese Lösung etwas halbherzig umgesetzt, da ich die Setups nicht benennen
kann und auch nur zwei Speicherplätze habe. Da ist noch Verbesserungspotential vorhanden und ich denke da wird bei künftigen
Boards auch noch was nachkommen.
Der erste Start des Motherboards war ohne Schwierigkeiten verlaufen. Für die Standardeinstellung des Boards musste ich lediglich
die Speicherlatenzen gemäß Herstellervorgabe anpassen. Somit läuft des Board innerhalb seiner Spezifikationen sauber und problemlos.
X48 Platinum
Das Bios zum X48 Platinum ist schnell erklärt, denn es ist dasselbe wie das vom Hydrogen X38. Aus diesem Grund habe ich jetzt nicht
nochmal alle Bilder des Bios hier reingestellt.
Jedoch möchte ich hier mal ein paar Anmerkungen zum BIOS machen. Diese \"Mängelliste\" betrifft natürlich beide Probanden.
- Es können nur zwei BIOS-Config´s gespeichert werden und auch nicht benannt werden
- Niedrigste CPU-Vcore ist 1.35V, fürs Untertakten ist das zu viel Spannung.
- Speicherstraps können nicht manuell eingestellt werden
Da haben die BIOS-Programmierer wieder eine Aufgabe. Denken wir doch mal etwas quer, solche Anforderungen sind keine Anprangerungen
von nicht vorhanden Funktionen, sondern diese sichern die Arbeitsplätze der Programmierer.
6. Testsystem
Als Grafikkarte setze ich eine XFX Nvidia 8800 GTS mit 320 MB ein - zwar nicht das Top-Modell, aber ausreichend schnell,
um beide Mainboards zu testen und auch ein paar Benchmarks mit in den Vergleich aufzunehmen, ohne sofort eine Grafikkartenlimitierung zu
erhalten. Als Speicher verwende ich OCZ DDR3-1333 ReaperX 1024-Module. Bei diesem handelt es sich um Riegel die noch ein
Overclocker-Potential haben sollten.
Die oben beschriebene Testhardware wird in der gleichen Konstellation bei beiden Motherboards eingesetzt. Somit sind die durchgeführten
Tests der Chipsätze auch vergleichbar. Der eingesetzte Prozessor C2D E6420 hat auf anderen Boards die 3200 MHz Realtakt ohne Probleme
erreicht. Beide Boards wurden beim Übertakten an diese Grenze herangeführt.
Fotostrecke:
7. Der erste Start
Hydrogen X38
Bevor ich das Motherboard aus der Verpackung heraus genommen habe, bereitete ich erst mal meinen Testarbeitsplatz vor. Im Detail bedeutet das,
dass ich meinem Schreibtisch im Büro etwas Platz für den Testaufbau geben musste. Das Netzteil und die Komponenten der Wasserkühlung
wurden auf der Fensterbank platziert (noch ohne Verschlauchung). Danach konnte es aber losgehen.
Ein Aufbau auf dem Testarbeitsplatz ist nicht mit dem Einbau in einem Gehäuse gleich zu setzen, denn hier habe ich für alles erstmal Platz
ohne Ende. In engen Gehäusen sieht das meist anders aus. CPU eingesetzt, Speicherriegel platziert, Grafikkarte eingesteckt und dann konnte die
Verkabelung beginnen. Wie zu erwarten war, war dies alles kein Problem.
Nun widmete ich mich der Verschlauchung der Wasserkühlung, hierbei musste ich lediglich darauf achten, dass alle Schläuche nicht zu kurz
werden um einen problemlosen Umbau auf das nächste Motherboard zu gewährleisten. Auch die Verschlauchung verlief ohne Probleme. Die
verbauten Kühler auf dem Board sind allererste Sahne. Perfekt in Form und Farbe kann man sagen, einfach eine Augenweide.
So, nun aber Netzteil auf ON und den Einschalter auf dem Motherboard gedrückt. Gespannt beobachtete ich wie das Board Stück für Stück
den Bootvorgang anzeigte und nach kurzer Zeit forderte mich der Bildschirm auf die Setup-Einstellungen im Bios zu korrigieren. Zuerst habe
ich mich etwas mit dem Bios vertraut gemacht und dann die Standardeinstellung wie Datum, Uhrzeit, Bootreihenfolge, Speicherlatenzen, usw.
eingegeben. Konfiguration beim Verlassen des Bios gespeichert und der Rechner war zur Installation des Betriebssystems bereit.
Über die Installation von Windows möchte ich nix schreiben, das ist unspektakulär. Nach erfolgter Windows-Installation wurden noch die Treiber für
den Intel-Chipsatz, Soundkarte, Netzwerkkarten und Grafikkarte installiert. Alles in Allem eine Installation ohne irgendein Problem. So soll es sein,
mein Rechner war fertig installiert und bereit für weitere Testaufgaben.
X48 Platinum
Zum Aufbau des Motherboards auf dem Teststand, musste ich meine Verschlauchung ändern. Nachdem ich das bereits vorher berücksichtigt
hatte, musste ich nur die Schläuche der Motherboard-Kühler vom Hydrogen X38 entfernen und mit einem Verbindungsstück überbrücken. Der restliche
Teststand blieb unberührt und das Motherboard konnte nun ausgetauscht und angeschlossen werden. Wie beim Hydrogen X38 war auch beim
X48 Platinum diese Aufgabe schnell erledigt.
Nach einer letzten gewissenhaften Prüfung ob ich alles ordentlich angeschlossen habe, konnte das Netzteil auf ON geschaltet werden. Mit einem
leichten Bauchkribbeln, das ich jedesmal habe wenn ein Motherboard die ersten Lebenszeichen abgeben soll, den Startknopf gedrückt. Wie
beim Hydrogen X38 verlief auch der erste Start ohne murren und meckern des Boards. Gleich mal ins Bios gegangen und
die Standardwerte entsprechend angepasst.
Nachdem beide Boards absolut mit denselben technischen Komponenten ausgestattet sind, konnte ich auf eine Neuinstallation von Windows
verzichten. Auch der Treiber von Intel für den X48-Chipsatz ist identisch zum seinem etwas älteren Bruder. Schön für mich, da mir das
Installieren von Betriebssystemen mittlerweile sehr zuwider ist. Der Rechner lief stabil und war nun bereit für die weiteren Testaufgaben.
8. Overclocking
Kommen wir nun zum Salz in der Suppe. Wie und in welcher Weise lassen sich die Boards übertakten. Zuerst aber mal ein paar Anmerkung in welcher Art
und Weise ich diesen Test angelegt habe. Es geht mir hier nicht darum das Höchste an MHz aus meinem Prozessor zu kitzeln sondern der Test
bezieht sich auf die Übertaktbarkeit des Bretts. Um ein Intel-System an die Grenzen in der Performance zu treiben bedarf es drei Hauptkomponenten
die das auch mitmachen. Das wären die CPU, der Speicher und natürlich das Motherboard. Mein Test legt es nun darauf an, dass die Komponente
Motherboard bei Höchstleistungen auch mitspielt. Um das festzustellen bedarf es nicht zwingend aller drei Komponenten. In meinem Fall werde ich
den Speicher und die CPU runter regeln und nur das Motherboard quälen. Im Klartext heisst das, die Grenze des FSB zu ermitteln, bei der das Motherboard
noch mitspielt und eine erhöhte Performance nicht verhindert.
D.O.T. und Intel Eist sind natürlich deaktiviert. Bei den Speicherteilern wird das System immer so eingestellt, dass der Speicher nicht der
limitierende Faktor im System ist. Auch der Multi wird immer entsprechend angepasst, sodass die CPU immer so um die 3200 MHz herum leisten muss.
Wenn ich hier von einem stabilen Ergebnis spreche, wurde dieses mit Prime95 über 8 Stunden abgesichert. In Prime95 verwende ich dazu
den Custom Test, markiere noch die FFT´s in Place und dann geht´s los.
Hydrogen X38
Um es mal gleich vorweg zu nehmen, in dieser Disziplin hat mich das Hydrogen X38 erst erstaunt aber dann doch sehr enttäuscht. Was ist passiert? Also
der Reihenfolge nach.
Beim Übertakten habe ich einen Maßstab, den ein Board unbedingt erreichen sollte. Das wäre für mich der CPU FSB von 400. Also habe ich mich in meinen
Tests auch nicht lange mit Zwischenwerten wie 300 oder 350 aufgehalten, sondern gleich die 400 CPU FSB angepeilt. Hier muss ich sagen, reagierte das
Board mit Bravour. Damit der Prozessor nicht die Bremse ist habe ich den Multi auf 8x runter gestellt. Somit läuft das System bei 400 FSB
mit 3200 MHz. Meinen Speicher musste ich noch nicht bremsen und ich konnte die Einstellung 1:1.60 im Bios bestehen lassen. Gesagt getan,
Rechner mit diesen Einstellungen gebootet und alles lief perfekt. Selbst die 8 Stunden Prime95 konnten der Stabilität nicht anhaben. Das System
lief somit mit Rated FSB von 1600 ohne Macken. Es war hierzu auch nicht notwendig irgendwelche Spannungen die das Board betreffen zu erhöhen. North-
und Southbridge Spannungen habe ich nicht verändert.
Von diesem Erfolg angestachelt machte ich mich daran die 500 FSB in Angriff zu nehmen. Hier legte ich jedoch erstmal einen Zwischenschritt bei
450 FSB ein, um das Ergebnis hier zu verifizieren. Also ab ins Bios, CPU FSB auf 450 gesetzt und die South- und
Northbridge Spannung jeweils um 0.1V erhöht, reine Sicherheitsmassnahme, vorerst. Den Speicherteiler habe ich angepasst, sodass dieser nicht über
666 FSB kommt, dann Bios gespeichert und Rechner neu gestartet. Rechner ist auch brav gestartet und Windows wurde geladen.
Prima, dachte ich mir, die
erste Hürde ist mal genommen. Die Rechnerdaten mit CPU-Z gecheckt, alles so wie ich es eingestellt habe. Danach in Everest den Speichertest
gestartet, um zu sehen wie viel mir das gebracht hat. Tja und da kam die Ernüchterung. Die Speicherperformance ist bei dieser Einstellung um ca.
die Hälfte eingebrochen.
Nach mehreren Test mit diesem Phänomen bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen. Sobald per BIOS-Einstellung ein
höherer CPU FSB von 400 eingegeben wird, bricht die Speicherperformance eklatant zusammen. Ein übertakten auf diese Weise macht keinen Sinn, denn
statt mehr Performance, erreicht man hier genau das Gegenteil. Aus Windows heraus kann der Rechner jedoch trotzdem noch weiter übertaktet werden.
Verstelle ich per Dual-Core-Center den FSB über 400, tritt dieses Verhalten nicht ein. Dieses Spiel habe ich bis 415 FSB mal gemacht und eine
Erhöhung der Performance war eindeutig zu sehen. Sobald man jedoch mit den im Core-Center eingestellten Werte per Bios den Rechner neu
gebootet hat, war es mit der Speicherperformance wieder dahin.
Warum das so ist, muss ich gestehen, habe ich keine Ahnung. Hier ist
jetzt MSI mal gefordert ihr BIOS auf Vordermann zu bringen. Deshalb habe ich auch die Tests über FSB 400 an dieser Stelle nicht fortgeführt.
Auch die Ergebnisse habe ich mit Prime95 nicht gesichert, warum auch, wenn dies keine Mehrperformance bringt. Ein übertakten nur in Windows,
lehne ich ab, da dies nicht praktikabel ist. Schade eigentlich, hatte alles so gut begonnen.
Das erste Bild zeigt das Everest-Ergebnis mit FSB 400 und Multi 8. Daran anschließend das Ergebnis mit FSB 450 und Multi 7, die wichtigen Werte
habe ich hier mit einem Rahmen markiert. Das letzte Bild ist das Ergebnis des manuellen Takten aus Windows heraus, dass wiederum belegt, dass es
doch eigentlich geht.
X48 Platinum
Mit einem mulmigen Gefühl habe ich mich an das Ocen des X48 Platinum gemacht. Auch hier war das Verhalten des Boards bis zum FSB 400 absolut
vorbildlich. Ein Ergebnis von 3600 MHz( 400x9 ) oder 3200 MHz ( 400x8 ) ist ohne Probleme zu erreichen, wenn das die CPU hergibt.
Lediglich die Vcore der CPU muss hier angepasst werden. Wenn Overclocken doch immer so einfach wäre.
Aber hier war das Ergebnis um einiges besser. Der FSB konnte bis
470 angehoben werden. Ab einem FSB von ca. 480 war das Board nicht mehr zu überreden ordnungsgemäß zu starten. Die erreichten 470 sind nun ein Ergebnis,
nicht Fisch nicht Fleisch, irgendwie mittendrin. Die 500 FSB konnte ich mit dem ersten Bios noch nicht erreichen. Ich denke jedoch, dass das Board
dieses Potential hat. Auch hier können die BIOS-Programmierer ihrer Kreativität noch freien Lauf lassen.
Generell wäre noch anzumerken, dass ab einem FSB von 400 das Board sich recht \"zickig\" anstellen kann. Bedeutet, dass nicht alle Speicherteiler
in allen Kombinationen verwendbar sind. Das Board quittiert dies mit einem an-aus-an... oder startet erst gar nicht. Um die Fehlstellen hier
genau zu lokalisieren, fehlt mir hier im ersten Kurztest die Zeit. Vielleicht kann ich diese Ergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt nachreichen.
9. Testergebnisse SiSoftware Sandra
Testversion: SiSoftware Sandra Lite 2008.1.13.12

10. Testergebnis SuperPI

11. Testergebnisse Everest Memorybenchmark
Testversion: Everest 4.20.1170

12. Testergebnisse AquaMark 3

12. Testergebnisse Futuremark 3DMark

13. Zusammenfassung
Damit wären wir am Ende unseres Tests und es wird Zeit ein kleines Fazit zu ziehen.
Der Chipsatz X48 von Intel ist, wie vermutet, nur ein kleines Update zum X38. Den großen Leistungsschub nach vorne konnte uns
das MSI X48 Platinum deswegen nicht bringen. Intel hat hier nur geringe Modellpflege betrieben, die sich nicht auf die Leistung
des Chipsatzes ausgewirkt hat. Klar, der X48 hat immer die Nase leicht vorne, aber er konnte sich in keiner Disziplin vom X38
deutlich absetzen. Das der Chipsatz nun die 1600 FSB offiziell unterstützt, was solls, dass Hydrogen X38 kann das auch.
Beide Bretter von MSI spielen jedoch in Qualität und Ausstattung definitiv in der obersten Liga mit. Allerdings gibt es hier auch kleine
Abstriche zu machen. Im Highend Overclockerbereich spielen beide Bretter noch nicht in der Bel Etage mit. Hier muss noch nachgebessert
werden. Beide Motherboards erreichten spielend und stabil den FSB von 1600 und das sollte den meisten zum Tunen des Systems auch
ausreichen. Darüber hinaus bis 2000 oder 2800 FSB, das ist eh den Hardcore-Overclockern vorbehalten und wenn man ein wenig ehrlich ist, sind diese
Werte auch nur gut für Benchmarks und das eigene Ego. einen 24/7-Einsatz bei solch hohen FSB-Werten halte ich momentan für
Bedenklich für alle Hardwarekomponenten. Ich denke auch, dass MSI hier nicht dieses Klientel im Auge hat.
Wer jedoch ein qualitatives hochwertiges und stabiles Board zum \"Moderaten\" übertakten sucht, liegt hier bei beiden Boards richtig. Verschraubte
Circu-Pipe beim X48 Platinum, Wasserkühlung Made in Germany beim Hydrogen X38, gewinkelte SATA-Anschlüsse, gewinkelter IDE-Anschluss
deuten darauf hin, dass sich die Entwickler beim Layout was gedacht haben. Nur beim PCI-Slot haben Sie mal kurz um die Ecke gedacht und
nicht geradeaus.
Einen leichten Vorteil hat sich das MSI X48 Platinum erkämpft und wenn sich MSI noch dazu durchringen könnte auch hier Wasserkühlungskomponenten
zu verbauen, wäre dieses Board eine Sünde wert.
Was hat mir gut gefallen:
- sehr gute Verarbeitung der Mainboards
- gute Ausstattung des Lieferumfangs
- die Wasserkühlung des Hydrogen X38 ist absolute Spitze
- gute stabile Performance bis zum FSB 1600 bei beiden
Was hat mir weniger gut gefallen:
- PCI-Steckplatz bei Crossfire nicht nutzbar
- Es können nur zwei BIOS-Config´s gespeichert werden und auch nicht benannt werden
- CPU-Vcore ist nicht nach unten manipulierbar
- Speicherstraps können nicht manuell eingestellt werden
- nicht alle Speicherteiler sind verwendbar
Nachtrag zum Test
Auf Nachfrage, wie den nun sich die Wasserkühlung im Verhältnis zur Circu-Pipe-Kühlung verhält, habe ich beiden Boards die
Temparatur der Northbridge und dem Motherboardwert aus Everest verglichen.
Grundlage hierzu war wiederum das übertaktete System mit 3200 MHz.
Zur Messung der Northbridgetemparatur brachte ich einen Sensor direkt auf der Unterseite des Motherboards an. Dieser konnte zwar nicht
die genaue Northbridge-Temparatur anzeigen, was hierbei auch eher zweitrangig war. Der Sensor konnte so sicher an der gleichen Stelle
auf beide Boards platziert werden und liefert mir eindeutig vergleichbare Werte.
Ergebnis
Der Test wurde jeweils über einen Zeitraum von 30 Minuten mit jedem Motherboard durchgeführt. Diesen Zeitraum erachtete ich als ausreichend, da
danach keine gravierenden Änderungen in den Temparaturwerten zu erwarten sind.
Alle 3 Minuten wurden alle verfügbaren Temparaturwerte abgelesen und in eine Excel-Tabelle übertragen.Diese Tabelle ist nun die Grundlage
der nachfolgende Ergebnisgrafik:
Die Circu-Pipe-Kühlung des X48 Platinum konnte die Temparatur der Nortbridge bei 55 Grad stabil halten. Während die Wasserkühlung
der Hydrogen X38 die Temparatur der Northbridge stabil bei 35 Grad halten konnte. Das Ergebnis überrascht natürlich nicht. Die
Wasserkühlung arbeitet hier effektiver. Aber letztendlich muss man zugestehen, dass beide Kühlsysteme gute Arbeit liefern,
die auch vollkommen ausreichend ist. Die 55 Grad der Circu-Pipe-Kühlung können als sehr gut bezeichnet werden und lassen
noch weiteren Übertaktungsspielraum offen. Die Wasserkühlung liefert ein Ergebnis, dass kaum noch kommentiert werden muss,
einfach spitze.
Anfrage: Doku der Übertaktung
Auf Nachfrage, wenn auch etwas verspätet, hiermal ein Ergebnis mit einem C2D E8500. Die hier verwendete CPU ist eher als Mittelklassig einzustufen.
Allerdings sollte man nicht auf hohem Niveau jammern und mit dem zufrieden sein was die CPU hergibt. Bei 4200 MHz habe ich dann aufgehört, wobei sicher
noch die 4.300-4.400 Mhz da wohl noch drin sind. Allerdings zu Lasten einer hohen VCore und CPU-Temp, daß möchte ich der CPU nicht antun und
arbeite mit dem angezeigten Ergebnis 24/7.
Nachfolgend die Screenshots der Bioseinstellungen die zum obigen Ergebniss notwendig sind:
Erwähnenswert ist noch, dass ich bei diesem Ergebnis auf 2 GB RAM verzichten muss. Die 1400 MHz Ramtakt sind nur mit 2 x 1 GB Riegeln möglich.
Sobald ich die 2ten zwei Riegel reingesteckt habe, machte der RAM das nicht mit. Egal welche Timings und Vdimm ich da eingestellt habe.
Bei Benchmarks reichen auch die 2 GB RAM und beim zocken spielt es zumindest bei CS:S keine grosse Rolle.