1. Einleitung Nachdem MSI zu Beginn des Jahres 2010 das Big Bang Fuzion für Intel-User vorgestellt hat, gibt es die Fuzion-Technologie nun auch für AMD-User. Was bisher von den Herstellern ATi und NVIDIA strickt unterbunden wurde, ist nun seit einiger Zeit dank eines Zusatzchips von Lucid möglich:die Leistung beider Hersteller zu vereinen
[/b] Den Start macht das 870A Fuzion. Wir werden uns das Mainboard etwas genau anschauen, geben einen Überblick über dessen Spezifikationen, durchleuchten die verbauten Komponenten und werden auch den einen oder anderen Test durchführen... ...aber nun viel Spaß beim lesen. 2. Spezifikationen Prozessor (AM3) AMD Athlon II / Phenom II / Sempron / Opteron Chipsatz AMD RX780 + SB710 + Lucid LT22102 Arbeitsspeicher (DDR3) vier Slots mit 1.5V und 1066/1333/1600(OC) MHz Audio Realtek ALC892 8-Kanal-Audio mit SPDIF-Out Netzwerk Realtek RTL8111E mit 10/100/1000 MBit/s USB3 NEC uPD720200F1 Chip mit 2x USB-Port (1x intern) SATA3 Marvell 88SE9128 Chip mit 2x SATA Port Erweiterungsslots 2x PCI-Express x16 2.0, 2x PCI-Express x1, 1x PCI
3. Lieferumfang Die Ausstattung des 870A Fuzion umfasst folgende Artikel: SATA-/Stromkabel M-Connectors
4. Produktfotos Hier nun einige Impressionen zum 870A Fuzion. Am Ende wird gezeigt, wie der Aufbau mit beiden Grafikkarten aussehen wird. das Mainboard nach dem Auspacken und etwas genauer im Detail RAM, CPU und der Kühler durften schonmal Probesitzen links N460GTX Hawk, rechts R5770 Hawk (und die Soundkarte von MSI fühlt sich in der Mitte auch wohl)
5. Komponenten Nach der Bilderdokumentation werden wir uns die einzelnen Komponenten, welche zum Test verwendet werden, etwas genauer anschauen. Nachfolgend sind die wichtigsten Komponenten aufgelistet: Corsair CMPSU-650HX - 650W mit 60A auf der 12V-Leitung - aktive PFC und 120mm Lüfter - abnehmbare Anschlüsse - durchschnittliche Effizienz von 84% - 80PLUS Bronze zertifiziert / 7 Jahre Garantie AMD Opteron 1389 - 2900MHz Taktrate im C2 Stepping - hergestellt in 45nm - MMX, 3DNow!, SSE, SSE2, SSE3, SSE4a, AMD64, OPM, NX-Bit, SMP, AMD-V - HyperTransport mit 2200MHz - L1-Cache: 64+64KB; L2-Cache: 512KB; L3-Cache: 6144KB Patriot Viper 4GB DDR3 1333MHz (2x 2GB) - PVT312G1333LLHK - 6x 2GB Kit - Extreme Performance PC3-10666 (1333MHz) - Low Latency (7-7-7-20) 1.65V - RoHS Compliant / XMP Ready - integrated Aluminum Copper Composite MSI Nvidia GeForce N460GTX Hawk - Fermi-Chip GF104 mit 780MHz Core-Takt - hergestellt in 40nm - 1024MB GDDR5 Speicher mit 900MHz - 256-Bit Speicherinterface - DirectX 11.0 / OpenGL 4.0 MSI ATI Radeon R5770 Hawk (2x) - Juniper-Chip mit 850MHz Core-Takt - hergestellt in 40nm - 1024MB GDDR5 Speicher mit 1200MHz - 128-Bit Speicherinterface - DirectX 11.0 / OpenGL 3.2
6. Tests & Benchmarks Nachdem wir das Mainboard etwas kennengelernt haben, ist es nun an der Zeit ein paar Benchmarks durchzuführen. Hierbei wurde der Fokus auf den Lucid-Chip gelegt. Dieser bietet bekanntlich drei verschiedene \"Mode\" an: A-Mode, N-Mode und X-Mode. Aufgrund meiner bereits vorhandenen Hardware war es mir möglich, den A-Mode sowie den X-Mode (in 2 Variationen) zu testen. Für den N-Mode fehlte mir leider eine zweite NVIDIA Grafikkarte. Allerdings sollte man beachten, dass es sich beim A-Mode und auch beim N-Mode nicht um natives Crossfire/SLi handelt. Daher können die Ergebnisse mit gleicher Hardware auf CF- /SLi-Mainboards durchaus anders ausfallen. Nachfolgend die Übersicht der getesteten Programme/Spiele: Futuremark 3DMark Vantage Einstellungen: Performance - Auflösung: 1280x1024 Pixel A-Mode (2x R5770) X-Mode (R5770, N460GTX) X-Mode (N460GTX, R5770) Punkte: GPU Score 17003 Punkte: GPU Score 16844 Punkte: GPU Score 18229 Final Fantasy XIV: DirectX9.0c Benchmark Einstellungen: Standard - Auflösung: 1920x1080 Pixel A-Mode (2x R5770) X-Mode (R5770, N460GTX) X-Mode (N460GTX, R5770) Punkte/Zeit: 2582/19402ms Punkte/Zeit: 2608/24626ms Punkte/Zeit: 3140/16701ms Call of Juarez: DirectX10 Benchmark Einstellungen: High - Auflösung: 1280x1024 Pixel A-Mode (2x R5770) X-Mode (R5770, N460GTX) X-Mode (N460GTX, R5770) Min. FPS: 20.7 Min. FPS: 20.8 Min. FPS: 26.6 S.T.A.L.K.E.R. - Clear Sky: DirectX10 Benchmark Einstellungen: Standard - Auflösung: 1280x1024 Pixel A-Mode (2x R5770) X-Mode (R5770, N460GTX) X-Mode (N460GTX, R5770) Min. FPS (Night): 17.0 Min. FPS (Night): 30.0 Min. FPS (Night): 34.0 S.T.A.L.K.E.R. - Call of Pripyat: DirectX11 Benchmark Einstellungen: Standard - Auflösung: 1280x1024 Pixel A-Mode (2x R5770) X-Mode (R5770, N460GTX) X-Mode (N460GTX, R5770) Min. FPS (Rain): 26.0 Min. FPS (Rain): 38.0 Min. FPS (Rain): 42.0 Übersicht der Ergebnisse im Diagramm (höhere Werte sind besser) Metro 2033 im Vergleich zwischen DirectX9/10/11 (die Bilder wurden im \"grünen\" X-Mode erstellt)  
7. Zusammenfassung Fassen wir an dieser Stelle die Ergebnisse mal zusammen. Im A-Mode kann man die Leistung der beiden verwendeten R5770 Hawk als Crossfire-würdig bezeichnen. Ein echtes Crossfire-Gespann mit zwei Radeon 5770 erreicht i.d.R. zwischen 17.000-18.000 Punkte. Somit kann man die Funktion des Lucid-Chips im A-Mode als sehr gelungen betrachten. Auch wenn es sich, wie eingangs schon erwähnt, um kein natives Crossfire handelt. Kommen wir nun zu dem eigentlichen Mode, für welchen der Lucid-Chip gedacht ist, dem X-Mode. Wie aus den Diagrammen gut zu erkennen ist, sollte man die stärkere der beiden Grafikkarten in den ersten/oberen Slot verbauen. Man konnte in dies in den Tests sehr gut erkennen, da die N460GTX Hawk über eine LED-Anzeige der verwendeten Phasen verfügt. War die Karte im zweiten Slot verbaut (\"blauer\" X-Mode), lief die Karte nicht auf allen Phasen. Sie wurde durch die R5770 Hawk regelrecht ausgebremst. Im \"grünen\" X-Mode dagegen, spielte die N460GTX Hawk ihre Leistung voll aus. Alle Phasen wurden in den Tests genutzt. Der Lucid-Chip konnte in dieser Kombination weitaus besser arbeiten als im \"blauen\" X-Mode, was auch die einzelnen Ergebnisse repräsentieren. Die verwendeten Programme/Spiele harmonierten alle sehr gut mit der Fuzion-Technologie. Ich konnte während der Tests keine großen Probleme feststellen. Einzig Metro 2033 hatte zu Beginn Schwierigkeiten, obwohl offiziell unterstützt. Meistens verlangsamte sich das Navigieren im Hauptmenü des Spiels extrem. Ein Auswählen oder gar Spielen war überhaupt nicht möglich. Nachdem aber die Treiber nochmal neu installiert wurden, funktionierte es plötzlich. Der Lucid-Chip hinterlässt also einen sehr guten Eindruck, ist allerdings ausbaufähig. Gerade im Bereich des Game-Supports fehlen noch einige interessante Games aus der letzten Zeit. 8. Fazit Ein Fazit für das 870A Fuzion zu finden ist nicht ganz einfach, denn das Board überzeugt auf der einen Seite, aber enttäuscht ein wenig auf der anderen. MSI ist es aber dennoch gelungen, ein solides und gut verarbeitetes Mainboard zu entwerfen. Leider muss man dazu sagen, dass die Umsetzung des Konzepts mit diesem Platinenlayout nicht zu 100% gelungen ist. Unpassend ist hier zum Beispiel die Platzierung des Lucid-Chips. Dieser befindet sich direkt unterhalb der Northbridge und teilt sich mit dieser einen Kühlblock. Dadurch heizen sich beide Chips unnötig auf. Besser wäre es, den Lucid-Chip in der Nähe der Southbridge zu platzieren, da diese weniger Abwärme erzeugt. Weiterhin ist mir nicht ganz klar, weshalb MSI sich dazu entschied, die alte NB/SB-Kombination (RX780/SB710) zu wählen. Denn die ursprüngliche Studie des Mainboards (sowie die erste Revision 1.0) zeigten die neuen Komponenten (RD870/SB850). Aber MSI wäre nicht MSI, denn Sie haben aus den Fehlern gelernt. In der Neuauflage des Mainboards werden diese beiden Punkte der Vergangenheit angehören. Der Lieferumfang des Mainboards ist im Vergleich zum großen Big-Bang-Fuzion etwas geringer ausgefallen. Eine QuantumWave Soundkarte wäre für den ambitionierten Spieler ein wunderbares Zubehör gewesen. Für die anvisierte Preisklasse ist der Lieferumfang aber durchaus ausreichend. Im Gesamtpaket betrachtet ist MSI ein ordentliches Produkt gelungen, mehr als ein halbes Jahr nach Beginn der Fuzion-Technologie können AMD-User endlich die Vorteile dieser Technologie nutzen, auch wenn noch ein wenig an den Kleinigkeiten gearbeitet werden muss. Wichtig für diese Art Multi-GPU-Gaming ist es, dass Lucid weiter engagiert am Treiber- und Gaming-Support arbeitet. Im Vergleich zum ersten Fuzion-Board aus dem Frühjahr hat sich schon eine Menge getan. Hoffen wir das es so weitergeht... Zum Abschluss bleibt der Dank an das Team von MSI und die Moderatoren des Forums.