Wie bereits im ersten Teil
( ** Erster Teil ** ) meiner ,zumindest bis jetzt, ziemlich „sinnfreien“ Teststreihe für Kühlungsmethoden angekündigt folgt hier der zweite Teil, der sich mit der Kühlung des Radiators mittels Wassereis (Eiswürfel) widmet.
Zur Erinnerung nochmals die Rahmenbedingungen und das eigentlich verfolgte Ziel dieser Testreihe.
Die TesthardwareNichts wurde neu gekauft, alles was ich hier verwende lag bei mir im Schrank.
1 Gigabyte DS4, Version 3, Intel P965
1 Intel C2D 6400, 2,13 Ghz Standardtakt
2 x 1 GB Crucial Overclocker-Ram
1 Netzteil Hyper mit 580 Watt und genug Leistung auf der 12V Schiene
1 Grafikkarte die aber in diesem Test eigentlich keine Rolle spielt
1 Festplatte Samsung
1 DVD-Laufwerk
1 Eheim 1046 mit Ausgleichbehälter, 220 Volt
1 Dual-Radiator mit 2 x 120er Lüfter drauf
1 CPU-Kühler Nexxos
Diverse Temperatur-Messgeräte bis hin zum Digital-Thermometer sind bereits vorhanden. Lediglich das Verbrauchsmaterial (Schlauch, Dämmmaterial, Klebeband) hat mich hier ungefähr 20-30 Euro gekostet. Da ist auch schon eine Tube Arctic Silver 5 mit drin und der Bau des Motherboard-Ständers. Das Eis konnte ich leider nicht ganz kostenfrei besorgen. Ich habe durch Beziehungen zu einer bekannten Fastfood-Kette zwei Säcke Würfeleis mit insgesamt 20 Kilo Inhalt erhalten. Das ganze kostet mich ein Abendessen für die gute Beziehung.
Das TestzielDiese verwendete Konfig schaffte es bei 1.41v Vcore auf 3200 Mhz Realtakt. Der Speicher wird bei 2,2v mit den Latenzen 5-5-5-12 betrieben. Beim Longrun unter Prime95 (Customtest, FFT, 8 K – erzeugt die grösste Prozzibelastung und somit Abwärme) waren nach ca. einer halben Stunde die maximalen CPU-Temperaturen von 45 Grad erreicht. Mit dieser Referenzinstallation habe ich mir nun das Ziel gesteckt, die Prozessor-Temp auf 35 Grad zu senken und über einen Zeitraum von mindestens 2 Stunden stabil zu halten. Es ist nicht Ziel ein 24/7 Ergebnis zu erreichen.
Der zweite TestaufbauIm ersten Schritt mussten die Lüfter weichen, also kurzerhand den Inbusschlüssel in die Hand genommen und schon waren die Lüfter abgebaut.
Der nun lüfterlose Radiator wurde in die Mitte der Kühlbox platziert.
Danach erfolgte das Füllen mit den Eiswürfeln. Die Würfel wurden bis kurz über den Radiator gefüllt und anschließend wurde noch Wasser hinzugefügt. Somit war der ganze Radiator unter eisgekühltem Wasser verborgen.
Styropordeckel wieder drauf und los ging es. Zuerst wurde die Temperaturleistung ohne Wärmequelle getestet. CPU-Kühler also abgebaut und den Digitalsensor auf den Kühlerboden geklebt. Es dauerte dann auch nicht lange, bis das maximale ohne Wärmequelle erreicht war. Wie auf den Anzeigegeräten ersichtlich, wurden am Kühlerboden 2,5 Grad und bei der Wassertemperatur 2,1 Grad Celsius erreicht. Ein Ergebnis das mich erstmal überraschte. Mit solchen Temperaturen hatte ich nicht gerechnet. Bei einem Blick auf die Anzeige der Temperatur die das Eiswasser in der Kühlbox hatte (0,1 Grad) war das Ergebnis jedoch dann doch erklärbar.
Diese tiefen Temperaturen bei einer Raumtemperatur von knapp 23 Grad lässt mich erstmal böses ahnen. Diese hohe Differenz wird wohl Kondenswasser erzeugen und genau dieses war nach ein paar Minuten an allen Stellen zu sehen die nicht isoliert waren.
Die Kodenswasserbildung hielt sich jedoch in Grenzen und führte nur zu feuchten Stellen, es bildeteten sich keine Tröpfchen. Also Kühler auf die CPU, Kühlkreislauf und PC eingeschaltet.Die ersten 20 Minuten behielt ich den Kühler genau im Auge und hätte meinen Test abgebrochen sobald sich der erste Tropfen auch nur ansatzweise nach unten bewegt hätte.
Hier ist die Kondenswasserbildung schön zu sehen. Am kalten Schlauch kondensiert das Wasser aus der Luft und bildet langsam Tröpfchen. Für das Motherboard wäre so ein Tropfen mit ziemlicher Sicherheit das Ende.
Abhilfe schafft hier ein Isolieren des gesamten Kühlerbereiches und das Auftragen eines Gummilacks auf das Mobo um den Bereich des Kühlers. Somit kann dann ein eventuell herunterfallender Tropfen auch keinen Schaden anrichten. In meinem Falle war dies jedoch noch nicht notwendig, da der Prozessor soviel Abwärme produzierte, dass das Kodenswasser verdunstete bevor es Tropfen bilden konnte.
Allerdings war das hier die absolute Grenze und wäre das Wasser noch kälter gewesen, hätte ich eine Isolierung vornehmen müssen. Diesen Aufwand wollte ich noch nicht durchführen.
Hier sieht man das gesamte System mit dem Kühlaufbau im laufenden Betrieb. Das Foto wurde etwa nach einer Stunde Laufzeit gemacht. Das war die Hälte der Gesamtlaufzeit von 2 Stunden. Alle fünf Minuten wurden die Temperaturen von allen Sensoren notiert und dokumentiert. Aus dieser Datensammlung ist dann das Ergebnisdiagramm entstanden.
Zum Ende des Tests öffnete ich den Deckel der Kühlbox und stellte mit Erstaunen fest, dass die Eiswürfel ca. nur ein Fünftel ihrer Grösse in dem zweistündigen Testlauf eingebüsst haben. Mit dieser Menge (ca 8 Kg Eiswürfel) könnte ich locker Testsession von 5-6 Stunden machen, ohne Eis nachfüllen zu müssen. Dieses Ergebnis und das im wahrsten Sinne des Wortes „coole“ Bild hat mich am meisten gefreut. Somit kann ich meine nachfolgenden Testreihen auch auf diesen Zeitraum planen.
Auch nach runterkühlen des Gesamtsystems und einer Testlaufzeit von 2 Stunden hat das Wasser in der Kühlbox immer noch 0,1 Grad Celsius, wobei ich bei diesem Sensor die Genauigkeit in Frage stelle. Aber selbst bei einer Messungenauigkeit von +-1 Grad beträgt die Wassertemperatur lediglich 1,1 Grad.
Aber jetzt genug mit Eiswürfeln in Wasser und Kondenswasserbildung an den Schläuchen und am Kühler. Wie sieht den nun das Ergebnis dieser Testreihe aus.
Fangen wir mit einem Start-Screen an. Hier war das Systen ohne Last und kurz bevor ich den Primetest gestartet habe. Coole 3 Grad auf der CPU und 7 Grad auf den Prozessorkernen.
Hier ist auch schön dokumentiert welchen Primetest ich verwendet habe. Um die maximale Kühlleistung zu ermitteln, habe ich mich entschieden, Prime95 so laufen zu lassen das auch die höchste CPU-Last und somit Temperatur erzeugt wird. Dies wird durch einen Custom-Test und 8K FFT in Place erreicht.
Nach dem Start von Prime95 war es mit den schönen Temperaturen erstmal zu Enden.
Dieser Screen wurde etwa in der Mitte des Testlaufes aufgenommen. Dazu brauche ich wohl nicht viel zu sagen. Ein geniales Ergebnis. Unter Wakü ohne meine Spezialkühlung würde die CPU-Temp 45-48 Grad betragen. Somit bin ich mit meiner Eiswürfelkühlung um sage und schreibe 20 Grad besser, das lasst gute Übertaktungsergebnisse jenseits der 1.5v Vcore erwarten. Das verbesserte Übertaktungsergbniss ist jedoch nicht Bestandteil dieser Testreihe. Dazu werde ich eine neue Testreihe ansetzen und Euch gesondert darüber bereichten.
In dieser Grafik ist das Ergebnis zusammengefasst. Ein stabiles und erfolgreiches Ergebnis für mich. Die ganzen zwei Stunden ist jeder Sensor in seinem Wert stabil geblieben. Die Kühlleistung des Eiswassers hat keine Einbrüche und die höchste CPU-Temp innerhalb dieses Testes betrug 28 Grad.
Die im Ziel definierten erreichbaren 35 Grad CPU-Tempartur stabil über zwei Stunden habe mehr als erreicht. Es sind sogar noch 7-8 Grad weniger geworden und die zwei Stunden werden sich wohl auf 5-6 Stunden (mit 10 Kg Eiswürflen) ausdehnen lassen.
Fazit:Testreihe abgeschlossen mit dem für mich sehr guten Ergebnis, das weitere Übertaktungsversuche mehr als erwartet unterstützen wird.
Nachtrag:Die gesamte Testlaufzeit stand das Wasser ruhig in der Kühlbox und wurde nicht bewegt. Um einen Wassertrom (ähnlich eines Luftkühlers der die Umgebungsluft durch die Kührippen presst) zu simulieren, habe ich den Radiator im Eiswasser der Kühlbox vor und zurück bewegt. Innerhalb kürzester Zeit sank die CPU-Temp unter Last von 27 Grad auf 19 Grad und die Wassertemperatur im Kühlkreislauf von 9 Grad auf 4 Grad herunter. Da geht also noch was, wenn man eine kleine Pumpe in die Kühlbox einbaut, die das Wasser durch die Kühlrippen presst. Habe jedoch auf einen längeren Test verzichtet um nicht noch am Ende des erfolgreichen Tests mein Mobo aufgrund von Kodenswassertropfen zu verlieren. Bei dieser getunten Kühlmethode kommt man um die Isolierung des CPU-Kühlers und des Motherboard nicht herum.