Hallo Edi,
Danke für die freundliche Antwort.
Meine Verwunderung hatte nur den Grund, dass ich zumindest eine Begrüßung nach meinem allerersten Forumsbeitrag vermisste.
Aber Schwamm drüber....
Betreffs Deines angeregten Lösungsansatzes nehme ich mir Zeit für eine längere Chronologie, deren Beschreibung für Einige vielleicht nützlich und für Andere von Interesse ist.
Darin geht es auch um das nicht unproblematische, spätere Update zu Windows 10 und die schlechten Erfahrungen mit der in Europa einzigen (polnischen) MSI-Werkstatt.
Die Ausführlichkeit kann ich damit begründen, dass mit der Vorgeschichte meine Anfrage hier besser verständlich wird.
Wer sich nur für die kürzere Version interessiert, sollte gleich ab TEIL 2 lesen, die Problemlösung steht ganz unten.
TEIL 1
Vorausschickend ist zu sagen, dass ich das AIO "Gaming" System nicht zum Spielen gekauft habe, sondern um für Videobearbeitung endlich einen großen Bildschirm zu haben und zum Rendern ein schnelles System.
Auf dem Markt seit 2013, erwischte ich 2014 wohl eines der letzten Modelle mit Windows 8.0, 16GB Ram, i7-3630QM, Radeon HD 8970M, zwei 128GB SSDs im Raid 0, Bluray-Brenner, Touchscreen.
Damals sicher ein beeindruckendes Paket und der Kaufpreis lag bei Notebooksbilliger.de knapp über 2000,- Euro.
Ich änderte jedoch zu einer SSD und 1TB Hdd, weil diese (zugekauft) mir als externes LW nicht zusagte und machte später das Update zu Windows 8.1, wofür MSI auch schon Treiber anbot.
Als im Sommer 2015 Windows 10 erschien, nahm ich auf zwei Windows7 Rechnern das kostenlose Update vor und als das problemlos lief, zwei Monate später auch auf dem AIO.
Zu dem Zeitpunkt war mir noch nicht bekannt, dass dieses System für Windows 10 nicht freigegeben war, später auch nicht damit durchgetestet wurde und daher als inkompatibel galt.
Immerhin lief mein Gerät mit Windows 10 anstandslos bis März 2016, startete dann aber eines Morgens nicht mehr und versagte komplett den Dienst.
Glücklicherweise passierte das kurz vor Ablauf der Garantiezeit und so war alles Weitere noch kostenlos.
Das Weitere bestand zu meinem Erstaunen in Rücksendung des eingesandten PCs mit dem Vermerk, die SSD sei defekt!
Meine Überprüfung ergab, dass das nicht stimmte (sie läuft bis heute in einem anderen PC) und so schickte ich das Gerät mit TrueImage Recovery auf neuem LW zurück.
Nach drei Wochen erhielt ich den PC mit dem Hinweis zurück, das System sei mit Windows 10 nicht kompatibel und man habe es in den Auslieferungszustand 8.0 zurück versetzt.
Nun gut, nochmal die leidige Neueinrichtung und Update zu 8.1, zweimal endlose Windows Updates und gerade das ist wohl Jedermann hier zur Genüge bekannt.
Dabei blieb es bis Oktober 2017, als aus heiterem Himmel das System wieder streikte und und erneut jeden Dienst verweigerte, wohlgemerkt mit Windows 8.1, nicht 10.
Also kostenpflichtig wieder einschicken, aber dieses Mal hielt ich von Beginn an ständigen Mail-Kontakt mit der polnisch sprechenden Frau Dekundy vom Service in Frankfurt.
Da ich einen Hardware Fehler vermutete, ließ ich über sie die Werkstatt bitten, das Gerät gewissenhaft zu überprüfen.
Aber zuerst - man höre und staune - hieß es, das inkompatible Windows 10 sei installiert! Auf meinen heftigen Widerspruch hin wurde das Missverständnis eingesehen.
Nach einigen Tagen ließ der Werkstattleiter mitteilen, man habe das Gerät ausgiebig und erfolgreich getestet und das Bios neu geflasht.
TEIL 2 (Windows 10 und ein peinliches Malheur )
MIt dem geflashten Bios (gleiche Version 9.20 wie vorher) passierte immer öfter, dass der PC nach Herunterfahren nicht startete.
Im Bios sah ich dann, dass ohne mein Zutun AHCI zu RAID verändert war, aber das Raid hatte ich ja auf eine SSD + HDD geändert.
Schließlich wurde mir das häufige Umstellen lästig und mir kam der Gedanke, dass der Wechsel einen Grund haben müßte.
Diesen (vielleicht abwegigen) Grund sah ich darin, dass das System mit Raid ausgeliefert worden war und das Bios sich deswegen zurückstellte.
Ich weiss nichts darüber, ob verschiedene Konfigurationen bestimmte Biosversionen benötigen. Ausserdem ist ja je nach Bedarf immer AHCI oder RAID einstellbar.
Wie dem auch sei: ich baute die 1TB HDD und die eine SSD aus und bildete ein Raid 0 mit zwei neuen 128GB SSDs.
Dafür muss man fünf Schräubchen auf der Rückwand und drei an der Metallabdeckung des Mainboards entfernen.
Diese Abdeckung brachte ich danach samt Stützfuss wieder an, weil ohne diesen das Gerät nicht stehen kann, die Rückwand blieb entfernt.
(Inwieweit die Boardabdeckung ursächlich für mein späteres Grafikproblem wurde, zeigt sich weiter unten.)
Folgte nun wieder die Tortur mit Windows 8.0 etc? Nein, ich nahm gleich eine gekaufte Windows 8.1 DVD und ergänzte die nicht erkannten Treiber.
Das lief einige Zeit gut und da kam mir wieder etwas in den Sinn!
Ich hatte gesehen, dass MSI seit 2014 nur noch Nvidia Grafikkarten in Gaming Laptops und AIOs einbaute.
Zusätzlich rumorte die Annahme, dass es Probleme mit der (damaligen) Kombination Intel und AMD gegeben hatte.
Windows 10 war aber bereits über zwei Jahre alt und es hatte auch schon das Herbst Update 1709 gegeben.
So baute ich darauf, dass es etliche Korrekturen auch hinsichtlich meines Systems gab.
Kurz entschlossen startete ich nach einem TrueImage System-Backup mit dem Creation Media Tool das Update zu 10 ein zweites Mal.
Tatsächlich war das Ergebnis auch nach allen Updates ohne Fehl und Tadel und es blieb so bis jetzt.
Übrigens: obwohl angeblich kostenlose Updates seit 2016 nicht mehr möglich sein sollen, geht es trotzdem immer noch.
Sofern man sich mit einem Microsoft-Konto angemeldet hatte, ist die frühere Seriennummer dort gespeichert.
Mit Aida64 Extreme absolvierte ich noch alle Stresstests und lud zum letzten Test bei Origin ein kostenloses Spiel namens "Dead Space" herunter.
Alles funktionierte wunderbar und deshalb beließ ich es erstmal bei Windows 10.
Am 25. Februar entfernte ich nochmal die Boardabdeckung (warum, weiß ich nicht mehr) und montierte diese dann samt Rückwand endgültig an.
Danach fuhr ich den PC herunter und freute mich.
Nach dem Neustart am nächsten Tag wich die Freude einem Erschrecken, denn auf dem Bildschirm sah ich Videos und Bilder so, wie in Post 1 gezeigt.
Mittels VGA-Kabel schloss ich einen Monitor an und darauf war alles einwandfrei. Nun dachte ich, der Touchscreen hätte eine Macke.
Ich entfernte erneut die Mainboardabdeckung, um zu sehen, ob irgendein Kabel lose war, fand aber nichts dergleichen.
Dann schob ich die Abdeckung wieder drauf (ohne die kann man das Ding nicht aufstellen) und böses Erwachen: weisser Bildschirm, auf dem anderen Monitor nur das MSI Logo.
Schlimmer war, dass die Festplatten LED überhaupt nicht mehr leuchtete, keine Aktivität!!! Kein Setup- oder Bootmenü Hinweis....
Daraufhin ließ ich ein paar Tage alles stehen und liegen, um anderen Dingen nachzugehen - dachte sowieso, ich müßte das Gerät zu einem Service geben.
Dann erneute Überlegungen: es kann doch nicht sein, dass ein bis dato perfekt laufendes System plötzlich kaputt sein soll.
1.) Gerät wieder geöffnet, nochmals alles genau angeschaut und endlich das Malheur entdeckt:
am unteren Mainboardrand schaut ein relativ dickes schwarzes Kabel heraus, dessen Stecker nur halb in der Fassung steckte, offenbar das Displaykabel.
Vorher doch übersehen! Beim Entfernen und Einschieben der Abdeckung in die Führungszähne kann das Kabel berührt werden, wenn man nicht sehr vorsichtig ist.
2.) Bios zurückgesetzt, d.h. Kabelstecker der Cmos-Uhr am Board abgezogen, nach Kurzschliessen der Pins 2 Min. Pause, dann wieder eingesteckt.
Das wars! Bios erschien wieder (Datum 2009), alles richtig eingestellt, PC gestartet und ALLES WIEDER PERFEKT!
FAZIT:
Es war ein hausgemachtes Problem und meine Folgerung, es müsse mit einem Signalkabel oder vielleicht einer kalten Lötstelle zu tun haben, nützte nichts, weil ich blind war.
Deswegen der ganze Stress! Allerdings habe ich bei der ganzen Sache viel dazu und diesen speziellen PC noch besser kennen gelernt.
Was Windows 10 betrifft: auch bei MSI weiss Niemand genau, was tatsächlich nicht kompatibel ist - nur ein einziges Hardwareteil oder mehrere, oder inzwischen keines mehr?
Jedem, der ein älteres Gerät mit Windows 10 betreiben möchte, kann ich raten, es auszuprobieren, natürlich auf eigenes Risiko und nicht ohne Systembackup.
Windows 8 war unbefriedigend, 8.1 besser, aber 10 ist für mich optimal. Ich hoffe natürlich, dass weiterhin alles gut geht auf diesem AIO.
Danke für die Geduld und Grüße aus Hamburg von Winfried
p.s.: seltsamerweise heisse ich heute plötzlich "Pommeroy" (so wie der Typ in "Dinner for One")