Nach vielen Versuchen und Einlesen auf diversen Foren, Nutzungsanleitungen und Wikipedia-artikeln, habe ich es jetzt geschafft das mein MSI Thin (GF63 12VE 30) Notebook nahezu lautlos ist, auch im Spielbetrieb (sofern keine highend-Einstellungen in Spielen).
Da ich keine Quelle gefunden habe, die dieses Vorgehen beschreiben würde, erfasse ich hier mal einen Beitrag dazu.
Kurzanleitung hier unten. Nähere Erläuterungen warum die Dinge so eingestellt werden folgen für Interessierte danach.
Die Standardpunkte wie Bios Update und Treiber aktualisieren spar ich mir hier mal, weil die findet man überall und bringen auch nur mäßig etwas.
1. Bios öffnen (System neustarten und bevor windows geladen ist "entf"-Taste mehrfach drücken bis das MSI Clickbios kommt)
- Im Bios die Tastenkombination Strg + Shift + Alt + F2 drücken um Bios Einstellungen freizuschalten
- Bereich "Advanced"
.. - Unter "Thermal Configuration" / "platform thermal configuration"
.... - "Active Trip Point 0" : 87C°
.... - "Active Trip Point 1" : 79C°
.. - Unter "Power & Performance" / "cpu - power management control"
.... - "Turbo mode" : Disabled
2. MSI Center installieren
- Benutzerszenario auf "Extreme Performance" stellen
- Dort die Einstellungen (Zahnrad) wählen und Tab "Lüftergeschwindigkeit"
- die 6 Regler von links nach rechts auf 0 oder 20%, 20%, 20%, 20%, 20%, 40% stellen
3. (Optional) NVidia Systemsteuerung - "3D-Einstellungen verwalten"
- Hintergrundanwendung Max. Bildfrequenz: 30 FPS
- Max. Bildfrequenz: 60 FPS
4. Weniger anspruchsvolle Spiele mittels Windows -> Einstellungen -> System -> Bildschirm -> Grafik -> unten in der Liste die Anwendung/Spiel mittels "Optionen" auf "Energiesparmodus" = Intel UHD Graphics stellen. Alternativ geht dies auch mit rechter Maustaste auf den Desktop -> Anzeigeeinstellungen -> Grafik. Falls das Spiel in der Liste fehlt, kann man es mittels "Durchsuchen" und der Startdatei/EXE/Binary zufügen.
5. Stellt den Laptop auf ein Kühlpad bzw. ein Buch bei Betrieb auf dem Schoß, so dass der Lüfter besser lüften kann.
Nähere Erläuterungen zu 1.
Die Thermal-Einstellungen sind sinnvoll, da 75 - 90C° absolut in Ordnung sind. Diese bei 55C° mit 75% Lüfterleistung zu starten ist weit übertrieben.
Die Performance-Einstellung mit dem Turbo ist weniger selbsterklärend und bringt, wenn man nicht gerade Videos kodiert, auch kaum Performance-Unterschiede. Das Problem ist, das der Turbo-Modus nicht etwa einfach den Takt höher stellt. Das könnte auch jedes Tweak-Tool. Hier geht es eher um dynamische Übertaktung. Das heißt die CPUs takten sich ständig selbstständig hoch und runter auch wenn die Leistung gerade nicht benötigt wird, teils einfach aus Prediktion (Voraussage) heraus, das man bald so viel Leistung brauchen könnte. Dies hat dann den Effekt das selbst einfache Tätigkeiten in Windows dazu führen, das das System meint es bräuchte jetzt einen höheren Takt und hochtaktet, was zu Temperaturspitzen in den CPUs führt.
Die Beobachtung mit SpeedFan ergab, dass die CPUs laut Messsung meist zwischen 40-55C° im Leerlauf lagen. Die Haupttemperaturmessung des Boards war aber zeitgleich oft bei 60-75C° ohne das ein anderer Messpunkt auf der Höhe war. Dies wirkte zunächst unerklärlich, ergibt aber Sinn wenn man punktuell im Millisekunden-Bereich 80C° auf einzelnen CPUs hat die die Messung nicht erfasst, da die Messgenauigkeit auf 1 mal pro Sekunde liegt.
Durch dieses dynamsiche Übertakten wurden selbst wirklich harmlose Spiele wie "Ace Attorney Chronicles" zu Extremlastentwicklern mit CPU-Temperaturen im Durchschnitt >65C° und Haupttemperaturmessung von 80C°+.
Das Abschalten des Turbo-Modus schaltet diese dynamische Übertaktung aus (gibt sicher auch andere Einstellungen die das bewirken aber so tief wollte ich nicht gehen) und führt dann im Leerlauf auf CPU-Temperaturen zwischen 15 - 25C°. Wenn Ace Attorney Chronicles läuft ist ca 25C° im Durchschnitt und Haupttemperaturmessung 43 C°. Performance mäßig in Windows oder im Spiel gibt es keine spürbaren Nachteile. Und selbst wenn, wird das nur CPU lastige Tätigkeiten betreffen wie Win-Updates oder Videokodierung.
Anderes Spielebeispiel war Dungeon of Naheulbeuk, was mit Turbo durchgehend auf 70% Lüfter lief und seit Anpassung auf meine eingestellte 1-2%. Volle Details, keine Einschränkungen.
Nähere Erläuterungen zu 2.
Die Einstellung "Extreme Performance" im MSI Center wird verwendet um die Lüfterkurve zu steuern. Das MSI Center ist die einzigste Software die scheinbar dazu in der Lage ist, da MSI Laptops mit nur einem zentralen Lüfter ausgestattet sind, die in keiner (mir bekannten) anderen Software überhaupt nur erkannt wird.
In der Lüftersteuerung werden die Werte heruntergeregelt für leiseren Betrieb, so klar so einfach. Wichtig ist aber das >0% für die "keine Last" Einstellung. Warum? Weil ansonsten der Lüfter immer aus ist und bei jeder Lastspitze eingeschaltet wird um kurz danach wieder ausgeschaltet zu werden. Dies passiert ständig. Jedes Anschalten des Lüfters startet aber nicht mit 1%, sondern eher mit 40-50% und regelt sich dann wieder runter. Effekt: Ständiges Aufheulen des Rechners zum Ein- und ausschalten des Lüfters auch unter geringer Last. Durch das ständige Laufen des Lüfters, ist der Gesamtpegel, zumindest gefühlt für mich, deutlich leiser, da dieses an/aus-Spiel entfällt. Ist denke ich Geschmackssache, aber die Lüfterkurve an sich runterzuregeln ist in jedem Fall sinnvoll. Mit dem Schritt 1 ist die 0% Regel allerdings auch besser nutzbar.
Nähere Erläuterungen zu 3.
Damit stoß ich wahrscheinlich dem einen oder anderen vor den Kopf, aber solange man nicht sich extrempanikartig in Ego shootern bewegt, sieht ein Normalmensch ab 60FPS keinen nenneswerten Unterschied. Dies begrenzt somit das Heißlaufen der Grafikkarte um unnötige Frames zu berechnen.
Nähere Erläuterung zu 4.
Nach einem Support Ticket mit MSI weiß ich nun auch von einer magischen Grenze von 50 C° GPU-Temperatur, die die MSI-Center Lüfterkurve ab da übersteuert und den Lüfter auf mindestens 40% Leistung = 2400 RPM fixiert. Dahingehend ist bei Nutzung der Geforce GPU ab 50 C° die Lüfterkurve ziemlich egal, was dem dritten Regelungspunkt von links entspricht. Diese feste Grenze lässt sich angeblich auch in keiner Form deaktivieren/konfigurieren. Ich habe um eine Bios-Erweiterung gebeten, dies anpassen zu können, da 50C° echt vernachlässigbar sind. (Mein alter Laptop von 2012 lief meist zwischen 80-90C° und war dabei leiser als das MSI-Gerät ).
Das heißt durch Umschaltung auf die Intel GPU für einfache Spiele bleibt der Laptop leise, entsprechend der Lüfterkurve (auch bei 50° CPU Temperatur).
Nähere Erläuterungen zu 5.
Ist eher eine generelle Erfahrung, wenn der Rechner auf hartem Untergrund steht, das die Wärmeabfuhr schlechter ist. Ich lege teils einfach eine Hantel und ähnliches drunter um Luft von unten ran zulassen oder tatsächlich halt auf den Schoß, wie es der Name Laptop auch suggeriert..
Allgemeine Erkenntnis
Weitere Erkenntnis ist auch das die Lüftereinstellungen nicht so detailliert sind. Man kann nur 20%, 40%, usw. einsteuern. So wird auch ein 1% zu 1200 RPM.
Ich übernehme natürlich keine Garantien für irgendwelche dieser Einstellungen noch gebe ich weiteren Support dazu, aber meine Erfahrungen mit diesen Einstellungen sind sehr gut und Spiele die vorher nur mit Köpfhörer spielbar waren, um den Lärm zu übertönen, sind jetzt lautlos spielbar.
Wenn es jemandem hilft, freuts mich natürlich.
Da ich keine Quelle gefunden habe, die dieses Vorgehen beschreiben würde, erfasse ich hier mal einen Beitrag dazu.
Kurzanleitung hier unten. Nähere Erläuterungen warum die Dinge so eingestellt werden folgen für Interessierte danach.
Die Standardpunkte wie Bios Update und Treiber aktualisieren spar ich mir hier mal, weil die findet man überall und bringen auch nur mäßig etwas.
1. Bios öffnen (System neustarten und bevor windows geladen ist "entf"-Taste mehrfach drücken bis das MSI Clickbios kommt)
- Im Bios die Tastenkombination Strg + Shift + Alt + F2 drücken um Bios Einstellungen freizuschalten
- Bereich "Advanced"
.. - Unter "Thermal Configuration" / "platform thermal configuration"
.... - "Active Trip Point 0" : 87C°
.... - "Active Trip Point 1" : 79C°
.. - Unter "Power & Performance" / "cpu - power management control"
.... - "Turbo mode" : Disabled
2. MSI Center installieren
- Benutzerszenario auf "Extreme Performance" stellen
- Dort die Einstellungen (Zahnrad) wählen und Tab "Lüftergeschwindigkeit"
- die 6 Regler von links nach rechts auf 0 oder 20%, 20%, 20%, 20%, 20%, 40% stellen
3. (Optional) NVidia Systemsteuerung - "3D-Einstellungen verwalten"
- Hintergrundanwendung Max. Bildfrequenz: 30 FPS
- Max. Bildfrequenz: 60 FPS
4. Weniger anspruchsvolle Spiele mittels Windows -> Einstellungen -> System -> Bildschirm -> Grafik -> unten in der Liste die Anwendung/Spiel mittels "Optionen" auf "Energiesparmodus" = Intel UHD Graphics stellen. Alternativ geht dies auch mit rechter Maustaste auf den Desktop -> Anzeigeeinstellungen -> Grafik. Falls das Spiel in der Liste fehlt, kann man es mittels "Durchsuchen" und der Startdatei/EXE/Binary zufügen.
5. Stellt den Laptop auf ein Kühlpad bzw. ein Buch bei Betrieb auf dem Schoß, so dass der Lüfter besser lüften kann.
Nähere Erläuterungen zu 1.
Die Thermal-Einstellungen sind sinnvoll, da 75 - 90C° absolut in Ordnung sind. Diese bei 55C° mit 75% Lüfterleistung zu starten ist weit übertrieben.
Die Performance-Einstellung mit dem Turbo ist weniger selbsterklärend und bringt, wenn man nicht gerade Videos kodiert, auch kaum Performance-Unterschiede. Das Problem ist, das der Turbo-Modus nicht etwa einfach den Takt höher stellt. Das könnte auch jedes Tweak-Tool. Hier geht es eher um dynamische Übertaktung. Das heißt die CPUs takten sich ständig selbstständig hoch und runter auch wenn die Leistung gerade nicht benötigt wird, teils einfach aus Prediktion (Voraussage) heraus, das man bald so viel Leistung brauchen könnte. Dies hat dann den Effekt das selbst einfache Tätigkeiten in Windows dazu führen, das das System meint es bräuchte jetzt einen höheren Takt und hochtaktet, was zu Temperaturspitzen in den CPUs führt.
Die Beobachtung mit SpeedFan ergab, dass die CPUs laut Messsung meist zwischen 40-55C° im Leerlauf lagen. Die Haupttemperaturmessung des Boards war aber zeitgleich oft bei 60-75C° ohne das ein anderer Messpunkt auf der Höhe war. Dies wirkte zunächst unerklärlich, ergibt aber Sinn wenn man punktuell im Millisekunden-Bereich 80C° auf einzelnen CPUs hat die die Messung nicht erfasst, da die Messgenauigkeit auf 1 mal pro Sekunde liegt.
Durch dieses dynamsiche Übertakten wurden selbst wirklich harmlose Spiele wie "Ace Attorney Chronicles" zu Extremlastentwicklern mit CPU-Temperaturen im Durchschnitt >65C° und Haupttemperaturmessung von 80C°+.
Das Abschalten des Turbo-Modus schaltet diese dynamische Übertaktung aus (gibt sicher auch andere Einstellungen die das bewirken aber so tief wollte ich nicht gehen) und führt dann im Leerlauf auf CPU-Temperaturen zwischen 15 - 25C°. Wenn Ace Attorney Chronicles läuft ist ca 25C° im Durchschnitt und Haupttemperaturmessung 43 C°. Performance mäßig in Windows oder im Spiel gibt es keine spürbaren Nachteile. Und selbst wenn, wird das nur CPU lastige Tätigkeiten betreffen wie Win-Updates oder Videokodierung.
Anderes Spielebeispiel war Dungeon of Naheulbeuk, was mit Turbo durchgehend auf 70% Lüfter lief und seit Anpassung auf meine eingestellte 1-2%. Volle Details, keine Einschränkungen.
Nähere Erläuterungen zu 2.
Die Einstellung "Extreme Performance" im MSI Center wird verwendet um die Lüfterkurve zu steuern. Das MSI Center ist die einzigste Software die scheinbar dazu in der Lage ist, da MSI Laptops mit nur einem zentralen Lüfter ausgestattet sind, die in keiner (mir bekannten) anderen Software überhaupt nur erkannt wird.
In der Lüftersteuerung werden die Werte heruntergeregelt für leiseren Betrieb, so klar so einfach. Wichtig ist aber das >0% für die "keine Last" Einstellung. Warum? Weil ansonsten der Lüfter immer aus ist und bei jeder Lastspitze eingeschaltet wird um kurz danach wieder ausgeschaltet zu werden. Dies passiert ständig. Jedes Anschalten des Lüfters startet aber nicht mit 1%, sondern eher mit 40-50% und regelt sich dann wieder runter. Effekt: Ständiges Aufheulen des Rechners zum Ein- und ausschalten des Lüfters auch unter geringer Last. Durch das ständige Laufen des Lüfters, ist der Gesamtpegel, zumindest gefühlt für mich, deutlich leiser, da dieses an/aus-Spiel entfällt. Ist denke ich Geschmackssache, aber die Lüfterkurve an sich runterzuregeln ist in jedem Fall sinnvoll. Mit dem Schritt 1 ist die 0% Regel allerdings auch besser nutzbar.
Nähere Erläuterungen zu 3.
Damit stoß ich wahrscheinlich dem einen oder anderen vor den Kopf, aber solange man nicht sich extrempanikartig in Ego shootern bewegt, sieht ein Normalmensch ab 60FPS keinen nenneswerten Unterschied. Dies begrenzt somit das Heißlaufen der Grafikkarte um unnötige Frames zu berechnen.
Nähere Erläuterung zu 4.
Nach einem Support Ticket mit MSI weiß ich nun auch von einer magischen Grenze von 50 C° GPU-Temperatur, die die MSI-Center Lüfterkurve ab da übersteuert und den Lüfter auf mindestens 40% Leistung = 2400 RPM fixiert. Dahingehend ist bei Nutzung der Geforce GPU ab 50 C° die Lüfterkurve ziemlich egal, was dem dritten Regelungspunkt von links entspricht. Diese feste Grenze lässt sich angeblich auch in keiner Form deaktivieren/konfigurieren. Ich habe um eine Bios-Erweiterung gebeten, dies anpassen zu können, da 50C° echt vernachlässigbar sind. (Mein alter Laptop von 2012 lief meist zwischen 80-90C° und war dabei leiser als das MSI-Gerät ).
Das heißt durch Umschaltung auf die Intel GPU für einfache Spiele bleibt der Laptop leise, entsprechend der Lüfterkurve (auch bei 50° CPU Temperatur).
Nähere Erläuterungen zu 5.
Ist eher eine generelle Erfahrung, wenn der Rechner auf hartem Untergrund steht, das die Wärmeabfuhr schlechter ist. Ich lege teils einfach eine Hantel und ähnliches drunter um Luft von unten ran zulassen oder tatsächlich halt auf den Schoß, wie es der Name Laptop auch suggeriert..
Allgemeine Erkenntnis
Weitere Erkenntnis ist auch das die Lüftereinstellungen nicht so detailliert sind. Man kann nur 20%, 40%, usw. einsteuern. So wird auch ein 1% zu 1200 RPM.
Ich übernehme natürlich keine Garantien für irgendwelche dieser Einstellungen noch gebe ich weiteren Support dazu, aber meine Erfahrungen mit diesen Einstellungen sind sehr gut und Spiele die vorher nur mit Köpfhörer spielbar waren, um den Lärm zu übertönen, sind jetzt lautlos spielbar.
Wenn es jemandem hilft, freuts mich natürlich.
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